deutscher Historiker; Bahnbrecher und führ. Repräsentant der mod. Sozialgeschichtsschreibung; Veröffentl. u. a.: "Hirschenhof. Die Geschichte einer deutschen Sprachinsel in Livland", "Polnische Nation und deutsche Politik im Ersten Weltkrieg", "Das deutsch-russische Verhältnis im Wandel der modernen Welt"
* 31. Dezember 1910 Neuhaus/Elbe
† 28. April 1986 Heidelberg
Wirken
Werner Alexander Paul Conze, ev., war der Sohn des späteren Reichsgerichtsrates Dr. Hans C. Sein Großvater väterlicherseits war der um die Ausgrabungen in Pergamon besonders verdiente Archäologe Prof. Alexander C. (1831-1914).
C. besuchte das humanistische Nikolaigymnasium in Leipzig bis 1929 und studierte dann Geschichte und andere Fächer in Marburg, Leipzig und Königsberg, wo er 1934 zum Dr. phil. promovierte. Hans Rothfels war sein wichtigster Lehrer. 1934/35 leistete er Militärdienst. Danach war C. als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Königsberg in Preußen tätig, außerdem war er Stipendiat des Geh. Preußischen Staatsarchivs. Von 1939-45 nahm C. als Frontsoldat am Krieg teil, zuletzt Hauptmann der Reserve.
C., der sich 1940 habilitiert hatte, erhielt 1946 einen Lehrauftrag an der Universität Göttingen, wo er vor allem über Sozial-, Verfassungs- und Agrargeschichte las. Anschließend folgte er 1951 einem Ruf als a.o. Professor für Zeitgeschichte, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an die Universität Münster in Westfalen. Im Wintersemester ...